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Review | Presse

Eindringliches Zeichen gegen das Vergessen
Konzert zum Holocaust-Gedenken mit bewegender Musik

Norddeutsche Rundschau am 30.01.2024 – von Ilke Rosenburg

Ein herausforderndes Konzert bestritten (v. l.) Hartwig Barte-Hanssen, Andrea Niefert, Anne Meiners, Franziska Mohrdiek und Tord Siemen - Foto: Ilke Rosenburg
Ein herausforderndes Konzert bestritten (v. l.) Hartwig Barte-Hanssen, Andrea Niefert, Anne Meiners, Franziska Mohrdiek und Tord Siemen – Foto: Ilke Rosenburg

Es hat Tradition, das Konzert in der St.-Bartholomäus-Kirche zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Seit Jahren erklingen zum Holocaust-Gedenktag Musikstücke, mit deren Zusammenstellung es Kantor Hartwig Barte-Hanssen gelingt, Bilder in den Köpfen der Zuhörer entstehen zu lassen, die bis ins Unerträgliche hinein das Grauen der NS-Mordmaschinerie vergegenwärtigen. Heute sei es wichtiger denn je, aufzustehen gegen rechts, so der Kirchenmusiker am Sonntagabend (28. Januar).
Mit den Worten der 102-jährigen Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer zur politischen Entwicklung ab 1928 – „Genauso hat es damals angefangen“ – und der Erinnerung an in der Folge allein sechs Millionen ermordeter Juden in den Konzentrationslagern der Nazis leitete er zum Inhalt des Konzerts über. Ein Konzert, das mit Orgelklang, Gesang und Textrezitationen kaum eindringlicher das Publikum hätte eintauchen lassen können in die unbarmherzige Tötungsmaschinerie der Nationalsozialisten in den Konzentrationslagern. Franziska Mohrdiek, Anne Meiners und Tord Siemen verliehen dem gesanglich starken Ausdruck, Andrea Niefert durch Rezitationen.

Die Gegenwarts-Komponisten Carlotta Ferrari, Raimund Schächer und Hartwig Barte-Hanssen entwickelten Werke in Anlehnung an realen menschlichen Schicksalen. So setzt sich Ferrari mit „Die Gerippe spielen zum Tanz“ mit dem letzten Werk „Triumpf des Todes“ des deutschen Malers Felix Nussbaum auseinander. Das Gemälde entstand 1944 kurz bevor der damals 40-jährige Nussbaum denunziert, nach Auschwitz deportiert und ermordet wurde. Das Bild lag dem Konzert-Programm bei. Und bekräftigte die beklemmende Melodie.

Und dann waren da die Erinnerungen an Fredy Hirsch, den begeisterten Sportler und Erzieher, der mit 28 Jahren den Tod in der Gaskammer von Auschwitz fand, oder die jungen Schwestern Sarah und Machle, deren Rufe nach einander und nach der Mutter bis ins Mark trafen. Beides Werke von Barte-Hanssen. Nur vier Jahre alt werden durfte Gerti Mermelstein. Raimund Schächer widmete ihr ein Erinnerungsstück, das wie die anderen zuvor zu Tränen rühren vermochte.
Aufgefangen wurden die Zuhörer durch Carlotta Ferraris Werke über die deutsche Philosophin und Frauenrechtlerin Edith Stein, die Anfang 50 war, als sie in Auschwitz starb. Denn in diesen Werken schwang nicht nur Verzweiflung, sondern auch etwas Hoffnung mit, die sich in „Friedensgesang“ und „Erlösung“ aus „Svensk Triptyk“ von Hartwig Barte-Hanssen ebenfalls spiegelte. Damit gelang dem Kirchenmusiker und seinen Mitwirkenden insgesamt ein Konzert, das in seiner Professionalität beeindruckte und ein deutliches Zeichen setzte.

Plattdüütsch Wiehnachtsoratorium in Marne

11.12.2022

Der Kirchenmusiker Peter Heeren führte Hartwig Barte-Hanssens „Plattdüütsch Wihnachtsoratorium“, op. 103, in Marne auf. Damit hat das Oratorium es über die Steinburger Kreisgrenzen geschafft. Der NDR begleitete das Konzert in der Marner Maria-Magdalenen-Kirche am 2. Advent und sendete einen Beitrag im Schleswig-Holstein Magazin.

Zum Beitrag im Schleswig-Holstein Magazin aufs Bild klicken.

Altes schwedisches Gedicht vertont

Der Kantor und Organist Hartwig Barte-Hanssen aus Wilster hat sein 200. Werk geschrieben


Norddeutsche Rundschau am 04.08.2022 – von Ilke Rosenburg

Freut sich auf die Konzert-Saison an St. Bartholomäus in Wilster: Hartwig Barte-Hanssen.
Foto:Ilke Rosenburg

Der Wilsteraner Kantor und Organist Hartwig Barte-Hanssen hat während seines Urlaubs in Schweden das Opus 200 komponiert. Damit hat der 61-jährige Wilsteraner bereits 200 Werke geschrieben und das aktuelle dem skandinavischen Land gewidmet. Entstanden ist ein „Svensk Triptyk“ (Schwedisches Tryptichon), mit dem Barte-Hanssen ein altes schwedisches Gedicht quasi vertont hat: „Vem kan segla“ („Wer kann segeln“). „Dieses Gedicht finde ich so wunderbar, es hat mich inspiriert“, sagt der Musiker.
Ein Gedicht, das von Freundschaft und ihrer Bedeutung handelt, kurz und einfach und doch so vielsagend und bewegend. Der Frage, wer ohne Wind segeln, ohne Ruder rudern und sich von seinem Freund ohne Tränen zu vergießen trennen kann, folgt die schlichte Antwort: Ich kann ohne Wind segeln, ich kann ohne Ruder rudern. Doch ich kann mich nicht von meinem Freund trennen, ohne Tränen zu vergießen.
Die Bedeutung der Worte hat der Komponist mit dem dreisätzigen Opus 200 musikalisch geformt. Der erste Satz „Inte utan tårar“ thematisiert „nicht ohne Tränen“, und der zweite Satz „Liten blåklocka“ handelt von einer kleinen Glockenblume, die in Vielzahl am Urlaubsort in Schweden blühen. Der dritte Satz ist groß als Passacaglia in d-moll angelegt. Der Titel dieses Satzes, „Frälsning“, bedeutet Errettung, Erlösung und Heil. Auf sich wirken lassen können die Zuhörer das Orgelwerk am Sonntag, 7. August, um 17 Uhr in der St.-Bartholomäus-Kirche in Wilster. Außerdem spielt Hartwig Barte-Hanssen Werke von Bach und Brahms.
Gleichzeitig ist dies der Auftakt für die Konzertreihe an St. Bartholomäus. Am Sonntag, 21. August, trifft Schlagzeug auf Orgel. Der deutsche Musikrat hat das Schlagzeug zum Instrument des Jahres 2022 ausgerufen. Die Orgel war es im vergangenen Jahr, da allerdings musste pandemiebedingt vieles abgesagt werden. Nun freuen sich Stefan Falk (Schlagzeug) und Hartwig Barte-Hanssen (Orgel) darauf, das Spiel beider Instrumente in dem Konzert ab 17 Uhr zu präsentieren.
Zur Regiobranding-Veranstaltung „Wilstermarsch erfahren“ wird es am 11. September zunächst um 16 Uhr eine Orgelführung „Die drei Orgeln von St. Bartholomäus“ und anschließend um 17 Uhr ein Orgelkonzert mit Hartwig Barte-Hanssen geben. Eine Woche später wird er dort sein Programm der bevorstehenden Warschau-Reise zu Gehör bringen. Das erklingt dann am 25. September in der polnischen Hauptstadt.
Im Oktober beginnt dann „Orgel.Punkt 2022“ mit nationalen und internationalen Musikern. Zum Auftakt am 2. Oktober kommen Anton Linnerhed (Violoncello) und Claes Holmgren (Orgel) aus Schweden nach Wilster. Die Orgel spielen werden in dem Monat zudem Manfred Grob aus Dortmund, Przemyslaw Kapitula aus Polen und Eric Hallein aus Belgien. Das Schluss-Konzert dieser Reihe werden Franziska Mohrdiek (Sopran) und Hartwig Barte-Hanssen (Orgel) gestalten. Die Konzerte mit Anton Linnerhed und Claes Holmgren sowie Manfred Grob ermöglicht in Wilster der Musikförderverein unter dem Vorsitz von Klaus Leder. Der gesamte Zyklus wird übrigens gemeinsam mit der Kirchengemeinde Krempe veranstaltet. Ein kulinarisch-musikalischer Abend ist am 8. Oktober in der Kirche geplant. Dieses Jahr steht Spanien im Mittelpunkt. Nach entsprechenden Orgelwerken durch alle Epochen hindurch gibt es spanische Köstlichkeiten.
Die musikalische Planung des Kantors in der St.-Bartholomäus-Kirche richtet sich auch in den Advent. In der Hoffnung, dass die Coronalage diesmal die Konzerte zulassen wird. Zweimal hatte das Gospelkonzert ausfallen müssen. Im vergangenen Jahr hatte der Chor, so Barte-Hanssen, alle Stücke sehr fleißig erarbeitet. Doch 14 Tage vor dem Auftritt musste alles abgesagt werden. In diesem Jahr steht es wieder am 1. Advent, 27. November, auf dem Programm. Das Weihnachtskonzert am 4. Advent werden Bach-Chor, Kantorei, Gesangs- und Instrumentalsolisten, von Hartwig Barte-Hanssen an der Orgel begleitet, gestalten und das Publikum am 18. Dezember auf das Fest einstimmen.



03.01.2017



Stadt Wilster ehrt Hartwig Barte-Hanssen

27.01.2013

Ehrung: (v.li.) Bürgermeister Walter Schulz, Bärbel Jahnke-Behrens, Hartwig Barte-Hanssen,
Annelene Beimgraben, Jochen Körting und Amtsvorsteher Helmut Sievers



Bei jedem Neujahrsempfang ist es eine gute Sitte, besonders engagierte Einwohner aus Stadt und Gemeinde zu ehren. In diesem Jahr würdigten Bürgermeister Walter Schulz und Amtsvorsteher Helmut Sievers Bärbel Jahnke-Behrens und Hartwig Barte-Hanssen aus Wilster sowie Annelene Beimgraben aus Nortorf und das Blasorchester Wewelsfleth – in Person des Organisationsleiters Jochen Körting.

…Seit 29 Jahren wirkt Hartwig Barte-Hanssen als Kirchenmusiker in der St.-Bartholomäus-Kirche. Bürgermeister Schulz hob Barte-Hanssens besonderes musikalisches Wirken, aber auch dessen ehrenamtliches Engagement im Kirchenvorstand hervor. Dabei habe er sich 1998 für die klassische Sanierung und Erweiterung der großen Orgel eingesetzt – seither kommen internationale Künstler nach Wilster, um an der Orgel zu spielen. Barte-Hanssen selbst gastiert regelmäßig als Orgelkünstler an den größten Kathedralen und Kirchen Europas – und in den USA. Auch als Komponist hat sich Hartwig Barte-Hanssen einen Namen gemacht, jüngst geschaffen er das „Plattdüütsch Wiehnachtsoratorium“, das auf Wunsch zahlreicher Konzertbesucher in diesem Jahr am 4. Advent erklingen wird.


Weihnachtskonzert 2009

Aufführung des Canticum „Meine Seele erhebt den Herren“ (op. 95)

20.12.2009


100 Jahre Sauer-Orgel Itzehoe / Konzert mit 3 Organisten

Hartwig Barte-Hanssen, Wilster Hartmut Bethke, Itzehoe
Robert Dears, Kiel
18. Juni 2005

Großes Gedenkkonzert in der Michaeliskirche Kaltenkirchen

18.04.2005

Da waren sich alle Besucher einig: Das war ein großer Konzertabend. In ihrer Geschichte dürften die Mauern der Michaeliskirche Kaltenkirchen selten Töne dieser Qualität gehört haben. Der Wilsteraner Ausnahme-Organist und Komponist Hartwig Barte-Hanssen hat mit seinem Ensemble in Kaltenkirchen ein Zeichen gesetzt, das in der Geschichte der Kaltenkirchener Kirchengemeinde als ein herausragendes Ereignis die Köpfe und Herzen verändernd weiter wirken wird.

Der Konzertabend stand unter dem Motto: „Im Gedenken an die Opfer“ und wollte an die Leiden der KZ-Häftlinge des Außenlagers Kaltenkirchen und an die unselige Geschichte des Kaltenkirchener Pastors und späteren SS-Mannes Ernst Szymanowski/Biberstein erinnern, der zum Massenmörder geworden war . 

Der Abend sollte die Türen zu den Herzen und Köpfen der Zuhörer öffnen, damit durch Trauer und Erinnern, durch Tränen und Nachdenken alle Verhärtungen sich lösen können. Insbesondere sollte für die Befassung des Trägervereins KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen die Tür zum Kirchenvorstand Kaltenkirchen geöffnet werden. Der Alvesloher Pastor Martin Götz -Schuirmann trat dabei während der Vorbereitungen und am Konzertabend als Vermittler in hervorragender Weise hervor.
Gewaltig bis zur Unerträglichkeit wühlte das große Werk des international bekannten und geschätzten Komponisten Hartwig Barte-Hanssen „Klage Mein Gott, mein Gott, warum…?“ , die Herzen der Zuhörer auf. Barte-Hanssen leitet das Ensemble aus Sopran, Bariton, Orgel und Kammerorchester selbst. Viele in gut gefüllten Michaeliskirche waren sich später einig, ein bedeutendes und großes Kunstwerk gehört haben, das sie sich wünscht, auf CD wiederzuhören. Die Sopranistin Angela Kentsch (Itzehoe) drückt hinterher im Gemeinderaum ihre Auffassung dazu so aus: „In diesen Tagen werden so viele Gedenkreden gehalten, gute und notwendige Ansprachen des Erinnerns und Gedenkens. Aber diese erreichen nur die Köpfe. Mit der Musik und mit der Kunst jedoch erreichen die Herzen der Menschen und nur hier kann Heilung erfolgen.“ Das Werk bewirkt beim Hörer ein Aufruhr der Gefühle. Dem Komponisten ist es mit seiner schon `postmodern` zu den Kompositionen gelungen, Zuhörer für einen Moment jene Unerträglichkeit der seelischen und körperlichen Qualen der Opfer spüren lassen, ein großes Kunstwerk! Auch die zweite Aufführung, die Komposition für Streichorchester: Monumentum „Im Gedenken an Opfer“ von Barte-Hanssen, in seiner Diktion ganz anders als die Erste, rührte die Zuhörer, hier mehr starke Gefühle der Trauer und des Andenkens. Erstaunlich die Variabilität dieses Komponisten! Die danach vorgetragenen vier Chorstücke von Johann Sebastian Bach, Conrad Kocher, Randall Thompson und Peter C. Lutkin geben einen Ausblick in eine hellere Zukunft nach so viel Leid und Schuld der Vergangenheit. Auch musikalisch waren somit die Worte des Historikers Dr. Gerhard Hoch an diesem Abend umgesetzt worden: „Der schmerzhafte Weg an die Wurzeln, an die Quelle des Unheils, die Begegnung mit den Opfern verstärkt uns für die Aufgaben zum Heil und zu einer hoffnungsvollen Zukunft. “ Hervorzuheben sei an dieser Stelle die selten gehörte Reinheit, Klarheit und musikalische Qualität des Chors, erstaunliches Ereignis in der Michaeliskirche Kaltenkirchen.

Pastor Götz-Schuirmann als Hausherr, Dr. Gerhard Hoch vom Trägerverein und Propst Stefan Block sprachen grüßende, einführende und geleitende Worte. Es war ein großer Abend, an dem leider die anderen Kaltenkirchener Pastoren wegen entgegenstehender Verpflichtungen sich entschuldigen ließen. Erfreulich, dass der frühere, jetzt aber nicht mehr in Kaltenkirchen wirkende Pastor Both anwesend war.

An der musikalischen Ausführung waren beteiligt: Bach-Vocal-Ensemble Wilster; Angela Kentsch (Itzehoe), Sopran; Kai Schnabel (Hamburg), Bariton; Streicherensemble Itzehoe (Konzertmeister: Ralf Kröger); Hans Henning Möller (Glückstadt), Trompete; Tord Siemen (Wilster), Pauken; Gustav Hintz (Wilster), Fagott; Dr. Martin Hintz (Neumünster), Kontrabass; Jan Christoph Hadenfeldt (Kiel), Orgel; Die musikalische Leitung hatte Hartwig Barte-Hanssen.

Der Komponist und die Solisten verzichten wegen des Anliegens an diesem Abend auf ein Honorar. Für die übrigen Kosten die Hälfte des Trägervereins der Stadt Kaltenkirchen und der Raiffeisen Bank Kaltenkirchen durch eine großzügige Spende. Der Trägerverein KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch danke später im Gemeinderaum den Musikern mit Blumen für den gelungenen Abend.
Jürgen Gill (Pressesprecher des Trägervereins)


Urauffühtrung

„Symphonischer Hirtenpsalm“ (op. 67) 17. Dezember 2004


Dom zu Lübeck / Dom zu Lübeck – 12.10.2004

Hartwig Barte-Hanssen: Bischofskantate (op.57) für Sopran, Chor, Orgel und Kammerorchester


Bischof Prof. Dr. Wilckens zum 75. Geburtstag

„Bischofskantate“ (op.57) für Sopran, Chor, Orgel und Orchester für
Bischof Prof. Dr. Wilckens zum 75. Geburtstag. 
Uraufführung:
Dom zu Lübeck